Der gute Hirte

In den Katakomben, den Grabstätten der Christen im 3./4. Jahrhundert in Rom, finden wir diese Darstellung vom guten Hirten über hundert Mal – vielleicht das älteste Christusbild. Mich begleitet es seit vielen Jahren – und wie oft durfte ich es weiterschenken oder bei einem Seelsorgegespräch in froher oder trauriger Situation als hilfreiches Jesusbild, als Anregung zum Gebet erfahren – oft in Verbindung mit dem Psalm 23 „Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen…“

Jesus sagt von sich selbst „Ich bin der gute Hirte, ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich.“ Dieses wohlwollende Kennen und Wissen um mich mit allen Freuden und Sorgen, Stärken und Schwächen, ist so tröstlich und ermutigend, eine Einladung zur vertrauensvollen Beziehung…

Wie oft haben die Christen auch in schwerer Zeit auf dieses Jesusbild geschaut – in der Hoffnung und im Vertrauen: ER steht für uns ein, konsequent und radikal bis zum Äußersten, ja, er hat uns versprochen „Ich gebe mein Leben hin für die Schafe.“ So können wir seinen Weg der Karwoche verstehen, seine Hingabe am Karfreitag, seine Liebe bis zum Äußersten. Gibt es eine größere Liebe, als wenn einer sein Leben hingibt für andere? Es gibt große und bewegende Beispiele dafür in der Geschichte und in der Gegenwart… Der gute Hirte sagt uns sogar, „Ich gebe ihnen ewiges Leben, sie werden niemals zu Grunde gehen und niemand wird sie meiner Hand entreißen.“

Die Osterlieder und Gebete der Osterzeit bringen es besonders zum Ausdruck: „Jesus lebt, mit ihm auch ich. Tod, wo sind nun deine Schrecken…“ „Jesus lebt, ich bin gewiss, nichts soll mich von Jesus scheiden. Keine Macht der Finsternis… dies ist meine Zuversicht.“